Saisonvorschau
Anlauf Drei zum Oberliga-Aufstieg
TSV Daverden startet am kommenden Wochenende in die Verbandsliga-Saison / Personaldecke ausschlaggebend für Neu-Trainer Thomas Panitz
Von Maike Osmers
Daverden. Die bereits am vergangenen Wochenende begonnene Verbandsliga-Saison startet am kommenden Samstag nun auch für die Handballer des TSV Daverden. Für die Mannschaft von Trainer Thomas Panitz, welcher zu Beginn der Saison das Traineramt von Jürgen Beinker übernahm, auf Grund diverser Hintergründe und personeller Umstände, eine große Herausforderung.
„Die Mannschaft hat in den vergangenen zwei Jahren jeweils nur knapp den Oberligaaufstieg verpasst, natürlich ist diese Tatsache mit gewissen Ansprüchen und Erwartungen verbunden“, weiß der neue Coach um die Thematik „Aufstieg“ bei den Grün-Weißen. „Dennoch haben wir intern unsere Ansprüche etwas reduziert und werden uns in erster Linie darauf konzentrieren, von Spiel zu Spiel zu denken und uns am Ende bestenfalls ähnlich zu positionieren“, stapelt Panitz zunächst tief.
Der Saisonauftakt hat es indes für den TSV Daverden auch gleich in sich, denn bevor steht dem TSV das Auswärtsspiel beim hoch gehandelten TUS Arsten. Bereits hier werden die Kreisverdener auf Herz und Nieren geprüft, bevor nur eine Woche später mit der HSG Bützfleth/Drochtersen einer der Aufstiegsaspiranten zu Gast sein wird.
Eine Tatsache, die der neue Coach mit gemischten Gefühlen entgegensieht, zumal die Vorbereitung alles andere als optimal verlief. Zwar ging man gestärkt aus diversen Testspielen heraus, doch die personelle Situation ließ oftmals zu wünschen übrig. Nicht nur, dass mit Torhüter Andreas Husmann (Hastedter TSV), Routinier Florian Schacht (Trainer bei der SG Achim/Baden) und Rückraumakteur André Carstens (beruflich nach Münster) drei wichtige Stützen bereits vor der Saison ihren Weggang ankündigten, musste Panitz zuletzt auch auf Daniel Beinker, Jan-Dirk Eggers sowie auf Neuzugang Hagen Sperling verzichten. Während Beinker noch bis Anfang November in Kanada weilt und Hagen Sperling erst Mitte November von seinem Bundeswehreinsatz in Afghanistan zurückerwartet wird, stehen die Chancen auf einen Einsatz für Jan-Dirk Eggers auch nur unwesentlich besser. Der 31-jährige wird im Zuge von Prüfungsvorbereitungen erst im Oktober zur Mannschaft stoßen und nur unregelmäßig am Spielgeschehen teilnehmen, so dass Panitz zum Saisonstart primär in der zweiten Reihe zum Improvisieren verdammt ist. Mit Mirko Drescher, Henning Meyer, Jorge de la Rosa sowie Olaf Skornicka stehen dem 37-jährigen lediglich vier gestandene Rückraumakteure zur Verfügung, wobei Letztgenannter auf Grund von Achillessehnenbeschwerden nur sporadisch am Trainingsbetrieb teilnahm. Bleibt anzunehmen, dass Kreisläufer Stefan Techentin auf eine der Rückraumpositionen ausweichen wird, zumal er gegen Ende der vergangenen Saison sein Können auch hier unter Beweis stellte. Eine weitere Alternative für Panitz wird sein, selber am Spielgeschehen mitzuwirken, spielte der 37-jährige vor drei Jahren noch selber mit dem ATSV Habenhausen in der Regionalliga. „Die Mannschaft ist gut eingespielt und wird sich allein deswegen mit der nötigen Durchschlagkraft präsentieren“, wird Panitz zumindest ab November in erster Linie seinen für ihn vorgesehenen Platz auf der Trainerbank einnehmen und legt entsprechend vollstes Vertrauen in Spieler wie Benjamin Fleischer, Roland Fricke und Ruben Zeidler auf den Außenbahnen sowie Oliver Hildebrandt und Stefan Willus am Kreis.
Im Tor ist der TSV Daverden auch nach dem Weggang von Andreas Husmann bestens besetzt. Mit dem 38-jährigen Harald Lüthje und dem 29-jährigen Sören Boettcher stehen Panitz zwei erfahrene Rückhalte zur Verfügung.
Vorbereitung auf die neue Saison
Dünne Personaldecke im ersten Saisonviertel - Panitz als Spielertrainer gefragt
(rm) Nach der Hälfte der Vorbereitung ist Neu-Trainer Thomas Panitz nicht gerade zu beneiden. Zwar präsentierte sich seine Mannschaft in den bisherigen sechs Vorbereitungspartien zumeist gut in Schuss, jedoch stand ihm dabei eine recht beschauliche Abordnung von Rückraumspielern zur Verfügung.
Nach den Abgängen von André Carstens (beruflich nach Münster) und Florian Schacht (Trainer bei der SG Achim/ Baden II) fällt mit Olaf Skornicka ein weiterer Rückraumspieler wegen Archillessehnenproblemen derzeit aus. Dazu kommt, dass sich der langjährige Haupttorschütze Daniel Beinker bis Anfang November in Kanada befindet und mit Jan-Dirk Eggers ein weiterer gestandener Spieler durch Prüfungsvorbereitungen bis in den Oktober verhindert ist. Als hätten diese Umstände nicht bereits für genug Baustellen im Kader gesorgt, traf zum letzten Trainingswochenende die Nachricht ein, dass Rückkehrer Hagen Sperling unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bis Mitte November am Hindukusch verteidigen muss, bevor wir ihn hoffentlich wohlbehalten wieder in Empfang nehmen können.
Mit Henning Meyer, Jorge de la Rosa und Mirko Drescher verbleiben so noch drei nominelle Rückraumakteure und der neue Coach wird sich zu Saisonbeginn als Improvisationskünstler beweisen müssen. Zum einen wird das so aussehen, dass Kreisläufer Stefan Techentin wie gegen Ende der letzten Saison wieder fest als Halblinker auftauchen wird. Zum anderen wird „Panne“ Panitz nicht umhinkommen, auch als Spieler aufzutreten, obwohl er sich sicherlich lieber auf seinen Job an der Seitenlinie konzentrieren würde. Dass das der Mannschaft trotz inzwischen eng bemessener konditioneller Reserven weiterhilft, zeigte sich bereits in den jüngsten Auftritten, als Panitz den ein oder anderen verblüfften Gegenspieler ins Leere laufen ließ, das Spiel beruhigte oder den Ball ansatzlos im Tor versteckte.
Trotzdem dürften die Trauben in den ersten Partien hoch hängen, hat man es doch zu Beginn gleich mit Meisterschaftsfavoriten Bützfleth/Drochtersen und den ebenfalls hoch gehandelten Arstern zu tun. Bis zum Saisonauftakt in vier Wochen steht für die Spieler noch ein gut gefülltes Programm auf dem selbigen und weitere Ausfälle verbieten sich aus den genannten Gründen. Dennoch: Dass im verbliebenen Kader noch jede Menge Qualität und Erfahrung steckt, zeigte sich am letzten Freitag, als man dem Regionalligisten SV Beckdorf im zweiten Durchgang ein Unentschieden abrang und für mächtig Durchblutung im Gesicht vom ehrgeizigen Gäste-Trainer Uwe Inderthal sorgte.
Personelles zur Saison 2010/11
Daverden: Sperling kehrt zurück
DAVERDEN (bjl) · Den Aufstieg in die Handball-Oberliga hat der TSV Daverden knapp verpasst, doch in Hagen Sperling steht der erste Neuzugang fest.
Der 22-jährige Rückraumakteur kehrt nach Gastspielen bei der SG Achim/Baden sowie der SG Bremen-Ost zurück zum Team von Neu-Trainer Thomas Panitz. „Unter 100 Prozent geht nichts, ich werde mich in der Vorbereitung voll reinhängen“, verspricht der junge Mann aus Etelsen, der anmerkt, dass der Kontakt nie abgerissen sei: „Auf mehreren Kohlfahrten habe ich die sympathischen Spieler vom TSV getroffen. Als mich dann Eckhard Behrmann und Ralf Felden ansprachen, habe ich zugesagt.“ Außerdem sei mit Panitz nun ein Coach im Amt, der selbst schon höher spielte und Sperling handballerisch noch auf ein anderes Niveau hieven könne. Zudem sei die Perspektive in Daverden erstklassig. Sperling, der noch ein Jahr bei der Bundeswehr in Seedorf (bei Zeven) ist, hat Großes vor: „Nachdem ich mit Ost den Aufstieg verpasst habe, denke ich, dass für mich auch die Verbandsliga noch nicht das Ende ist.“ Seine weitere Aussage: „Es reicht mir, wenn wir Meister werden.“
Schacht wechselt die Seiten
Neuer Trainer bei Achim/Baden II
ACHIM/BADEN (kc) · Nur einen Tag nach dem Aufstieg in die Handball-Verbandsliga gibt es bereits die erste Erfolgsmeldung auf Seiten der SG Achim/Baden II. Mit Florian Schacht übernimmt ein ehemaliger SG-Spieler ab sofort die Geschicke der Achim/Badener Reserve und tritt damit die Nachfolge von Trainer Manfred Ellmers an.
Für Schacht – er verpasste diese Saison mit dem TSV Daverden am letzten Spieltag den Aufstieg in die Oberliga – ist es die erste Station als Trainer. Daher blickt er seinem Engagement auch voller Vorfreude entgegen. „Die SG hat mir ein Angebot gemacht, was ich einfach nicht ablehnen konnte. Natürlich wird das keine leichte Aufgabe. Doch mit dieser erfolgreichen und jungen Mannschaft zu arbeiten, ist für mich natürlich eine große Chance“, will Schacht künftig auch gar nicht so viel ändern. „Manni hat hier zuletzt sehr gute Arbeit geleistet. Da muss ich den Handball doch nicht neu erfinden“, will Schacht auch in der neuen Saison über Tempo zum Erfolg kommen. In Sachen Kader hat er bereits einige kleine Veränderungen im Kopf. Da mit Arne Tonn, er geht für ein halbes Jahr ins Ausland, und Bastian Bormann – der Torhüter spielt nächste Saison für die Erste in der Oberliga – zwei Leistungsträger nicht mehr zur Verfügung stehen, muss auf jeden Fall noch etwas passieren. Schacht: „Da sehe ich auf jeden Fall Handlungsbedarf. Zwar habe ich auch schon gewisse Vorstellungen, doch feste Zusagen gibt es noch nicht. Wichtig ist, dass es sich um gestandene Spieler handelt, denn nur mit jungen Spielern geht es auch nicht.“
Als Ziel gibt der neue Trainer natürlich den Klassenerhalt aus. „Und das wird sicher nicht einfach, denn die Liga hat in der nächsten Saison einiges zu bieten.“ Die Option des Spielertrainers gibt es laut Schacht auf keinen Fall. „Eventuell laufe ich für Oyten noch mal in der Reserve auf. Bei der SG konzentriere ich mich allein auf den Posten des Trainers. Dennoch wäre ich sehr froh, wenn ich dabei noch Unterstützung bekomme, da ich mitunter beruflich doch sehr eingespannt bin.“
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