Daverden. Der Handball-Spaß geht in die nächste Runde. Zum inzwischen 37. Mal steigt ab Freitag beim TSV Daverden das Grün-Weiße Wochenende. Erneut haben sich etliche Mannschaften in verschiedenen Altersklassen angekündigt, um unter freiem Himmel auf Torejagd zu gehen. Aber natürlich soll auch die gute Laune während der drei Tage einmal mehr nicht zu kurz kommen. Eingeläutet wird der Handball-Marathon am Freitag vom Oldie-Turnier. Ab 17.30 Uhr sind die Ü35-Damen sowie Ü40-Herren im Einsatz. Sonnabendmittag (12 Uhr) greifen dann die Damen und Herrenteams ins Geschehen ein. Nach aktuellem Stand sind über 60 Mannschaft in den Vorrunden gefordert. Wer zwischen den eigenen Partien auch einen Blick auf das Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft werfen möchte, hat dazu ab 15.15 Uhr Gelegenheit, denn das Play-off-Rückspiel der WM-Qualifikation gegen Polen wird vor Ort live übertragen. Richtig groß gefeiert wird dann ab 21 Uhr im Festzelt während der Grün-Weißen Nacht. Sportlich geht es am Sonntagmorgen direkt um 9.30 Uhr weiter. Die Platzierungs- und Finalpartien der Damen und Herren stehen auf dem Programm, am frühen Nachmittag dürften die Sieger nach derzeitiger Planung feststehen. Beendet ist die Veranstaltung damit aber noch lange nicht. Ab 14.30 Uhr entern die Jugendteams die Rasenfläche, die Minis und Maxis sind ebenso dabei wie die weiblichen und männlichen E-Jugend-Handballer.
Natürlich, es geht um Handball. Ein Grün-Weißes Wochenende wäre ohne die zahlreichen Partien auf den Rasenplätzen des TSV Daverden schließlich gar nicht denkbar. Aber mindestens genauso wichtig ist für viele Beteiligte das Drumherum, die Partys zwischen den Tagen und das Wiedersehen mit guten, alten Bekannten. Bei der 37. Auflage dieses Turnierklassikers war es nicht anders. Und doch: In den Finalpartien ging es dann auch noch einmal äußerst sportlich und ehrgeizig zu. Bei den Herren holte sich das Team „2010 Netyo“ den Titel, bei den Damen feierte der TV Oyten noch etwas ausgiebiger als die Konkurrenz.
„Das Konzept passt, wir haben einige Mannschaft dabei, die kommen seit mittlerweile 15 Jahren regelmäßig zu uns“, freute sich Ralf Felden, 1. Vorsitzender des Fördervereins Handball in Daverden. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus dem Organisationsteam wurde auch dieses Mal wieder eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, die bei allen Mitwirkenden richtig gut ankam. „Wir habe hier einfach die perfekte Mischung aus Handball und Party. Die Livebands am Abend tun ihr Übriges. Es ist klasse, dass mittlerweile viele Mannschaften bei uns ihre Abschlussfahrt machen“, meinte Felden. „Wir hatten aber auch wieder Teams dabei, die zum ersten Mal gekommen sind. Doch auch diese haben bereits signalisiert, dass sie in Zukunft unbedingt wieder dabei sein wollen.“ So waren trotz einiger weniger kurzfristiger Absagen auch an diesem Wochenende wieder 60 Mannschaften mittendrin im Geschehen.
Am Finalsonntag waren vielen Akteuren bereits die Strapazen des Vortages anzusehen. Wer zu lang gefeiert hatte, schleppte sich mit leichter Schieflage über die Anlage, andere wiederum humpelten aufgrund kleinerer Verletzungen. „Glücklicherweise ist nicht allzu viel passiert, der eine oder andere kann nicht mehr richtig auftreten“, hatte Ralf Felden beobachtet. In einem Fall war es dagegen nicht so gut ausgegangen. Ein Aktiver zog sich bei einer Abwehraktion einen Mittelhandbruch zu. Es sollte der einzige unschöne Moment bleiben. Einen kräftigen Regenschauer überstanden alle Beteiligten ebenfalls unbeschadet, und auch nach der Live-Übertragung des verlorenen Play-off-Spiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft erhielt die gute Stimmung keinen Dämpfer.
Der Großteil der Formationen glänzte wieder einmal mit kreativen Namen: So mischten sich Albis Foxes, die Thekenballerinas oder auch P.E.T.-Action unter die Teilnehmer. Mit der Titelvergabe in den beiden Hauptkonkurrenzen hatten diese Mannschaften jedoch nichts zu tun. Bei den Damen war das Endspiel eine reine Oytener Angelegenheit. Dabei trafen die jüngeren „Vampires“ aus der zweiten Mannschaft auf die „Frühstücksrunde“, in der sich die Landesliga-Meisterinnen des TVO III versammelt hatten. Letztlich hatten die jungen Damen um Franca Jakob, Lissy Balters und Co. die Nase vorn.
Im Finale der Herren setzte sich „2010 Netyo“ durch. Hinter diesem unscheinbaren Namen versteckten sich etliche Wiederholungstäter der SG Achim/Baden. Aus dem Kader des Drittliga-Aufsteigers standen unter anderem Patrick Denker, Florian Block-Osmers, Sören Meier oder Tobias Freese auf dem Rasen. „Das war sicherlich auch ein Vorteil für uns, dass wir eingespielter sind“, meinte Block-Osmers nach dem Endspielerfolg über den FC Sao Geilo. In dieser gemischten Mannschaft waren unter anderem die beiden Morsumer Steffen Fastenau und Martin Dybol, aber auch Kevin Albers von der SG Achim/Baden II am Ball. Mit vereinten Kräften gelang es dann sogar, den Vorjahresfinalisten HC Satellit Sauschneider noch in der Zwischenrunde durch ein 10:6 aus dem Turnier zu befördern. Wenig später schaltete „2010 Netyo“ dann die Titelverteidiger von der Uni Magdeburg aus.
Lange Zeit verlief das spätere Endspiel dann ausgeglichen, erst auf den letzten Metern fiel eine Entscheidung. „Beim Feldhandball darf man sich im Grunde keinen Fehler erlauben, da dieser sonst sofort bestraft wird. Das hat man auch im Finale gesehen. Daher hat eben sicherlich die angesprochene Eingespieltheit eine große Rolle gespielt“, bilanzierte Block-Osmers nach dem 10:8-Erfolg.